Schulgeschichte
Unsere Schule ist schon sehr alt. Dementsprechend wechselvoll ist ihre Geschichte.Gegründet wurde sie 1876 als 5. Gemeindeschule, das Hauptgebäude wurde 1878 fertiggestellt.Später wurde angebaut, aufgestockt; Turnhalle und Erweiterungsbau in der Konkordiastraße kamen hinzu. Den Namen „Christoph-Földerich-Grundschule“ erhielt die Schule erst 1957.
Wer war Christoph Földerich?
Christoph Földerich wurde 1569 in Spandau geboren. Nach dem Schulbesuch in Berlin ging er mit 14 Jahren nach Schweden, um dort nach seiner Lehrzeit in Stockholm Kaufmann zu werden. Während des schwedisch-polnischen Krieges (1596) verlor er sein Vermögen und trat 1599 in polnische Staatsdienste.Im Jahre 1604 kam Földerich in seine Heimatstadt zurück und ließ sich als Kaufmann nieder. Er handelte mit Getreide, Wein und Gewürzen und wurde Hoflieferant des Kurfürsten von Brandenburg. 1620 erwarb er die Apotheke am Molkenmarkt in Berlin. Christoph Földerich war ein freier, selbstbewusster Bürger, der sich seine Rechte weder von den Hofräten noch vom Kurfürsten selber nehmen ließ. Fünf Jahre war er Ratsherr der Stadt Berlin. Als ihm sein weitläufiger Handel keine Zeit mehr ließ, legte er das Amt nieder. Zum Abschied stiftete der scheidende Ratsherr einen kostbaren Becher. Der „Földerichbecher“ wurde vom Rat den Gästen der Stadt noch lange zum Willkommenstrunk gereicht. Im Jahre 1628 stiftete Földerich der Großen Stadtschule, die er als Junge selbst besucht hatte, 1000 Taler. Diese reichten aus, um fortan alle Knaben kostenlos zu unterrichten. Die Zinsen wogen nicht nur das Schulgeld auf, sondern die Waisen konnten auch noch mit Büchern, Kleidung und Schuhen bedacht werden. Die fleißigsten Schüler erhielten nach dem Examen Preise.Für diese Stiftung stellte Földerich nur eine Bedingung: Sobald Schulgeld gefordert würde, sollte der Magistrat das Kapital an sich nehmen und die Zinsen verteilen. Außerdem sollte der Rektor der Schule jährlich des Stifters gedenken. Durch die Földerich-Stiftung konnte in Spandau damals das Schulgeld abgeschafft werden. Erst im Jahre 1809 reichte das Geld der Stiftung nicht mehr aus. Es konnten nur noch vier Unterrichtsstunden am Tag kostenfrei erteilt werden. Seit 1792 war immer weniger Geld durch die Zinsen für das Kapital eingekommen. Schließlich konnte nur noch den armen Kindern das Schulgeld erlassen werden. - Christoph Földerich starb am 31.März 1629 zwischen 16.00 und 17.00 Uhr. Er hinterließ die Witwe und seine Tochter Elisabeth.